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15. Dezember 2017
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Zwischen den Luftschichten

Ein Nachbericht zu den Estonian Junior in Tartu, Carla Strauß

Vor genau einer Woche ging es los: Brian und Malte reisen mit ungewohnter Begleitung (Carla) Richtung Estland. Los mit dem Flieger nach Tallin und dann noch 2.5h durch die schneebedeckte Landschaft nach Tartu. Zum Glück für die Jungs war der Reisebus voll ausgestattet mit Entertainment System und WLAN – Wahnsinn. Angekommen in Tartu mussten man sich dann mit der Zeitumstellung und dem Fakt herumplagen, dass bis auf ein weltbekanntes (Schnell)Lokal (wir wollen den Namen hier nicht nennen), alle Restaurants geschlossen hatten. Aber zur Not frisst der Teufel fliegen.

Am Freitag, für die beiden schon fast Routine, startete das Turnier mit Einzel. Brian durfte sich als erstes den etwas merkwürdigen Feldbedingungen stellen. Eine Wand, die auch noch bunt war, schien Gegenwind zu produzieren und jede 4-Jährige hätte ohne Hinzusehen alle Clear ins Aus geschlagen. Auf dem Boden lag ein Luftkissen, in das jeder Smash steil reingeprügelt werden musste, um nicht aus Versehen ins Aus zu rutschen. Nachdem Brian im ersten Satz noch nach Mitteln für den schwierigen Court suchte, fand er Punkt für Punkt immer mehr zu seinem eigenen Spiel. Um in den letzten beiden Sätzen gegen seinen russischen Kontrahenten, keine Zweifel daran zu lassen, wer das Spiel bestimmt. In der zweiten Runde, sah Brian sich wiederholt einem bekannten Widersacher gegenüber: einem der beiden Grimley Brüder. Im ersten Satz schien noch alles gut zu laufen, sein Gegner musste auch erst sein Spiel zwischen die Luftschichten pressen, packte jedoch in den folgenden 3 Sätzen Top Speed und sehr gute Platzierung aus. Hier fehlte Brian zu oft die Geduld. Zwei-, dreimal zu viel Risiko gespielt und schon sind im 5×11 System die Sätze verloren.

Auch Malte durfte seine Einzelkünste wieder unter Beweis stellen. Gegen einen Spanier konnte er sich leider zu keiner Zeit an das hiesige Raum-Zeit-Kontinuum anheften. Das geduldige Reinspielen der Pille – in dieser Halle so zwingend notwendig, ohne zu Überpacen, ist einfach nicht Maltes Sache. Aber für die nächsten Doppelspiele sehr wichtig: man hat sich schon mal mit der Halle bekannt gemacht.

Später am Abend wurde dann zur ersten Doppelrunde gebeten. Steht auf dem Papier ein etwas hakeliges Ergebnis, so war es doch ein Spiel, das Brian und Malte über weite Strecken dominierten. Ein paar chaotische Momente in jedem Satz machen sich dann bei den kurzen Sätzen doch deutlich bemerkbar.

In der zweiten Runde, sah das schon anders aus. Auch hier trügt der Spielstand. Brian und Malte spielten vor allem aus der Abwehr heraus viel sicherer und bewegten ihre Gegner gut über das Spielfeld. Einzig durch ein paar Probleme im Abschluss mussten am Ende wieder die Stahlseilnerven (auch beim Coach!) ausgepackt werden um ins Vierteifinale vorzudringen.

Hier traf man auf den Georgi Karpov, Europameister U17 im Herreneinzel, und dessen Partner. Eine schwierige Aufgabe, zumal Karpov das Netz für sich klarmachte – kaum eine Chance dort Punkte zu machen. So ging es auch mental auf und ab, obwohl die beiden zwischen durch immer zu guten und verdient erspielten Punkten kamen, reichte es leider nicht für das Halbfinale.

So kann man viele Anknüpfpunkte aus der Reise in den, fast schon hohen, Nordosten, mitnehmen: fallende Bälle sind nicht gleich fallenden Bälle; im 5×11 System kann auch nach einem kurzen Blinzeln schon der erste Satz vorbei sein; auch wenn ein eigener Spielstil sehr wichtig und gut ist, muss man diesen auch an Umstände und Gegner anpassen können.