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Anton springt über seinen eigenen Schatten… und verblüfft sich selbst und den Rest der Welt

Bericht des Landestrainers Kay Witt von der 2. Norddeutschen Jugendrangliste U 13-19 in Winsen/Luhe vom 23./24.6.18

Bis zu diesem Wochenende war Anton Groß (TSV Zehlendorf 88) ein berüchtigter, aber letztendlich doch auch beliebter Gegner. Berüchtigt deshalb, weil sich bei den Kontrahenten nach Blick auf die Auslosung sofort der Gedanke im Hirn breit machte: „Scheiße, da lauf ich mir mal wieder die Hacken wund.“ Und: „Mist, bei dem weiß man nie, wo der Ball hinfliegt“. Aber nach kurzem Aufregerchen stellt sich dann Gelassenheit ein. Erstens: Auch der von Anton geschlagene Ball weiß in der Regel nicht, wohin er fliegen soll, und so sucht er sich doch häufig ein gemütliches Plätzchen im Netz oder auf dem Nachbarfeld (ein sogenannter „Doppel-Wintrich“). Zweitens: Anton ist sich häufig selbst sein ärgster Konkurrent – sozusagen der Prototyp Michelle Kanschik. Insbesondere, wenn es spitz auf Knopf steht, hatte bisher meistens der Gegner die Nase vorn.

Aus irgendeinem Grunde war an diesem Wochenende alles anders. Wobei: Es begann eigentlich wie immer: Ein mauliger Anton nach dem Blick auf die Auslosung im Herreneinzel U 19. Gleich im ersten Spiel Saddam Prosoeu (SV Berliner Brauereien), der aktuell Ranglistenführende im BVBB in der Altersklasse U 19. Und bei einem Sieg würde Camilo Borst (SG Empor Brandenburger Tor), die Nr.2 der Nordrangliste auf ihn warten..

Eigentlich Aufgaben für Anton, nach deren er sich eher in den hinteren Regionen der Tabelle wiederfinden würde. Diesmal aber von Anfang an ein Anton im Turniermodus, der so gut wie keine eigenen Fehler machte (kein „Doppel-Wintrich“ im ganzen Turnierverlauf; nur wenige Bälle ruhten sich im Netz aus) und aufgrund seiner doch höchst individuellen Lösungen die Gegner reihenweise vor Probleme stellte. Im Halbfinale und Finale sogar so sehr, dass diese sich im Laufe der Matches „auf den Rücken legten“ und frustriert mental aus dem Wettkampf aufhörten.
Tolle Leistung von Anton. Lohn: Nach Platz „was weiß ich“ in Turnier 1 nun die Qualifikation zur Deutschen Rangliste. Gefreut hat er sich, der Anton. So sehr, dass er mich unmittelbar nach dem Finalsieg aus nächster Nähe so anschrie, dass unser Physio Flo Baake davon eilte, um einen Defibrillator zu besorgen, der mich aus dem Herzstillstand zurückholen sollte. Brauchte er schließlich doch nicht…

Ähnlich unkonventionell (sowohl die technische Performance als auch die Lösungsstrategien betreffend) geht im Jungeneinzel U 13 Yuri Cho (SV Berliner Brauereien) zu Werke. Dieses führte ihn bis ins Finale, in dem er jedoch die Überlegenheit eines technisch gut ausgebildeten Gegners aus Sachsen-Anhalt (!) anerkennen musste. Auch für Yuri der Lohn: Erfolgreiche Quali zur Deutschen Rangliste.

Was bzw. wer ist sonst noch besonders erwähnenswert gewesen?

  • Ein gelungener Auftritt auf dem Feld und auch jenseits davon unserer Jüngsten.
    Der BVBB hat wieder eine U12/13- Gruppe im Trainingsprozess, auf deren Entwicklung wir alle gespannt und optimistisch gucken können. Neben Yuri erzielten noch mehrere Kinder gute Ergebnisse, die sie entweder aufs Treppchen führten wie Eva Stommel (SV Berliner Brauereien) im Mädcheneinzel ganz nach oben und Hans Huß (SV Berliner Brauereien) im Jungendoppel auf Platz 2 oder aber auch auf Plätze, die zwar nicht für Qualifikationen zur Deutschen Rangliste reichten, aber aufgrund der erbrachten Leistungen stolz machen können.
  • Sophia Lehmann (Fortuna Blankenfelde), die sich zu „Malte 2“ entwickelte. Sie konnte im Halbfinale des Mixed U 13 plötzlich nicht mehr weiterspielen, weil „so böse geguckt wurde“, allerdings nicht vom Gegner sondern vom Partner! Was aber gar nicht stimmte und mich einiges an Überredungskraft kostete, um die junge Dame wieder auf die Spur zu bringen. Hat sie dann aber gut gelöst….
  • Ihr Mixedgenosse Yuri, der a) nicht böse guckte und b) sogar auch nach nicht so gelungenen Ballwechseln mit seinen Partner/-innen abklatschte und somit die Stimmung auf dem Feld hochhielt. Gut gemacht, Yuri !
  • Eine stark verbesserte Neele Zimmermann (SV ProSport 24), die zweimal auf Platz 3 einlief, sowohl im Mädcheneinzel als auch im Mädchendoppel.
  • Eine leistungsstabile Marleen Schwabe (SG Empor Brandenburger Tor), die sich nach einem überraschenden 3. Platz im ersten Turnier auch wieder ins Halbfinale spielen konnte.
  • Eine Hannah Berge (BV Tröbitz), die als U 15erin zum zweiten Mal das Finale im Mädcheneinzel U 17 erreichen konnte.
  • Die Fraktion der „Out of order“- Spieler/innen war verschwindend gering, so dass Spieler/-innen und Trainer/-innen insgesamt ein positives Fazit aus diesem Turnier ziehen konnten.
  • Zu guter (vor-)letzt: Völlig verblüffend für mich und Anton fanden sich besagter Anton und Yannick Stommel (SV Berliner Brauereien), der das Ganze eher gelassen über sich ergehen ließ, im Endspiel des Herrendoppels U 19 wieder. Mit einer guten Performance beider und ohne großes Gemaule Antonerseits konnte das Spiel offen gehalten werden, leider mit einem besseren Ende für die Gegner.
  • Es fehlten unsere Altinternationalen Kian-Yu Oei, Brian Holtschke, Lucie Wagner und Michelle Kanschik, die entweder in DBV- Angelegenheiten unterwegs waren oder aber einfach mal zuhause die Füße hochlegen durften. Insbesondere vermisst wurde Brian von Alexander Marinkovic (SV ProSport24). Somit hatte er keinen, den er mobben konnte. Vielleicht war das auch der Grund, warum es bei ihm nicht ganz so rund lief wie erhofft. Hey Alex: beim nächsten Mal nehmen wir Brian mit – versprochen!

Zu guter Letzt (mal wieder) eine Aufgabe für Helen: Du erklärst der Trainingsgruppe bitte die Redewendung „spitz auf Knopf“.….und Paul tanzt dazu.

Qualifiziert haben sich für die diversen deutschen Ranglisten:

  • Anton Groß im HE+HD U19
  • Camilo Borst im HE+HD U 19
  • Brian Holtschke im HE+HD U 19
  • Malte Wagner im HD U 19
  • Lucie Wagner im ME+Mx U 17
  • Emily Marks im ME U 17
  • Kian-Yu Oei im JE+JD+Mx U 17
  • Michelle Kanschik im ME+MD+Mx U 15
  • Hannah Berge im ME + evtl. im MD U 15
  • Marleen Schwabe im ME U 15 + evtl. im Mx U 15
  • Neele Zimmermann evtl. im MD U 15
  • Eva Stommel im ME+MD + evtl. Mx U 13
  • Yuri Cho im JE U13
  • Hans Huß im JD + evtl. im JE/Mx U 13

Alle weiteren kleinen und großen Glücksmomente sowie Katastrophen des vergangenen Wochenendes entnimmt die geneigte Leserschaft den Spielergebnissen, die unter
https://www.turnier.de/sport/tournament.aspx?id=620D0E82-32BE-4D6C-8A39-B870E7D53EEE zu finden sind.

Mein besonderer Dank gilt dem Trainerteam Kai Sumida, Monja Bölter und Carla Strauss sowie unserem Kapitän Basti Zimmermann, der mit Ruhe und Gelassenheit alle Klippen sicher umschifft hat. Auch unser Physio Florian Baake hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass das Wochenende für uns erfolgreich verlief, obwohl seine Lieblingspatienten diesmal nicht mit an Bord waren. Aber dank Philipp Schulz weiß er nun alles, was man über Karpfen, deren Fang und fachgerechte Tötung wissen sollte. Nächste Woche nimmt ihm Philipp dazu eine mündliche Prüfung ab. Toll, dann haben wir einen Physio mit Angelschein!

Special credits to Temuulen Ayush, der uns durch seine Anwesenheit das Wochenende versüßt hat und auch, wenn Not am Mann war, uns als Coach zur Seite stand.
Also Special credits to Toni Kroos, der uns alle Samstagnacht hat gut schlafen lassen.

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