Ein Bericht des Landestrainers Kay Witt von der DBV- A-Rangliste U17/19 in Völklingen/ Saar (2./3.4.2022)
Erstmalig seit August letzten Jahres traf sich die Elite der deutschen U 17 und U 19- Spieler*innen wieder zu einem nationalen Kräftemessen. Während in der Altersklasse U 19 der ein oder andere Top-Spieler fehlte, waren im U 17- Feld die Leistungsstärksten fast vollständig vertreten. Unser BVBB- Team bestand aus neun Teilnehmer*innen, wobei vier davon nur in den Doppeldisziplinen an den Start gingen.
Am Ende konnte sich die Gruppe zwar über keinen Titel freuen, aber fünf 2. Plätze und drei 3. Plätze deuten schon darauf hin, dass wir mit guten Leistungen überzeugen konnten.
Mixed ist ja traditionell unsere „Stiefmütterchen- Disziplin“. Um so mehr, als dass Michelle Kanschik ja weiterhin zwangspausiert aufgrund der langwierigen Verletzung ihres Partners aus NRW. Deshalb gab es in dieser Disziplin keinerlei Credits für uns. Eva Stommel (SV Berliner Brauereien) versuchte sich zwar in der AK U17 mit Partner Philipp Euler (NRW) darin – aber mit eher überschaubarem Erfolg (3. Platz).
Im anschließenden Einzel dagegen waren die BVBB- Spieler*innen voll anwesend. Sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen konnte in der AK U17 der Finaleinzug gefeiert werden. Aber besonders für Yuri Cho (SV Berliner Brauereien) war es ein langer und beschwerlicher Weg bis dorthin. Schon im ersten Gruppenspiel hatte er es mit einem Nationalmannschaftskollegen zu tun, den er mehr schlecht als recht in drei Sätzen besiegen konnte. Im Viertelfinale stand ihm sein Buddie Adi Patil (SC Siemensstadt) gegenüber, der ihm wieder einmal das Leben so richtig schwer machte. Adi jedoch, nach gewonnenem ersten Satz, 11:1 Führung im zweiten und einem am Netz verzwiebelten Matchball, drehte das Spiel noch für Yuri, der dann nichts mehr anbrennen ließ und den 3. Satz komfortabel beendete. Im Halbfinale wartete mit Rafe Kenji Braach ein Gegner, gegen den Yuri bisher noch nie gewann. In seinem besten Turnierspiel, körperlich an seine Grenzen gehend, gelang es ihm diesmal, Rafe in drei Sätzen so zu zermürben, dass dieser am Ende aufsteckte und Yuri den Entscheidungssatz mit 21:9 für sich entschied. Im Finale gegen Mark Niemann (LV Hessen) entwickelte sich ein ähnlich intensives Spiel, bei dem Yuri Mitte des 3. Satzes etwas früher das Benzin ausging als Mark und sich somit auf Platz 2 wiederfand. Am Ende waren beide völlig erschöpft am Boden.
Im Mädcheneinzel U 17 gingen wir mit drei Spieler*innen an den Start, wobei leider Sophia Lehmann (Fortuna Blankenfelde) schon in der Gruppe auf der Strecke blieb. Die hier erlittene äußerst knappe Niederlage (20:22 im dritten Satz) war unnötig, da Sophia es nicht schaffte, mit Selbstvertrauen und Lockerheit zu agieren. Eva Stommel hingegen erreichte das Halbfinale. Gegen die an Nr.1 gesetzte Spielerin Constanze Winnefeld (Niedersachsen) war hier Endstation. Ihr gelang es nicht, den Wettkampf mit der gleichen Intensität zu führen, die sie das Viertelfinale siegreich gestalten ließ.
Intensiv ist immer: Meline Zeisig (SV Berliner Brauereien). Ihr unbedingter Siegeswille und ihre Kampfkraft führte sie über zwei Gegnerinnen, die gleich stark bzw. leistungsstärker eingeschätzt wurden, bis ins Finale. Nach zwei ausgeglichenen Sätzen gegen Constanze musste sie aber im 3. Satz ihrem hohen Aufwand Tribut zollen: Flasche leer! Insgesamt jedoch eine überzeugende Leistung von Meline.
Teilnehmerinnen im U 19 Bereich: Fehlanzeige! Marleen Schwabe (SG Empor Brandenburger Tor) entschied sich nach längerer Krankheit und kürzlich überstandener Verletzung, nur im Doppel anzutreten. Michelle Kanschik (Berliner SC), letztjährige Finalistin der A-RL und leistungsmäßig sicherlich eine Kandidatin fürs „Treppchen“, war aufgrund fehlender Ranglistenpunkte nicht qualifiziert. Helen Roser (SC Brandenburg) fehlten ebenfalls Ranglistenpunkte, um mit dabei sein zu können.
Michi konnte sich zumindest im Damendoppel U 19 schadlos halten. Mit Partnerin Hannah Berge (LV Hamburg) erreichte sie das Finale, in dem sie sich in zwei Sätzen der an Nr.1 gesetzten Paarung geschlagen geben mussten. Diese spielten konstanter und etwas druckvoller als unser Team. Jedoch: Die Chemie zwischen Hannah und Michi stimmte; Man lachte, kämpfte miteinander, und für die erstaunlichsten Schläge des Wochenendes zeigte sich mal wieder Michi zuständig („No Look – durch die Beine hinter dem Rücken- Konter“ – wahrscheinlich Weltneuheit und nicht reproduzierbar). Allein für diesen Schlag hat sich das Wochenende für Michi gelohnt.
Helen und Marleen konnten leider im Doppel nicht so überzeugen, wie sie es sicherlich vorgehabt hatten. Vermeidbare Erstrunden- Niederlagen machten das Wochenende zu einem kurzen (und zweifelhaften) Vergnügen.
Im Doppel U 17 eine Wiederholung der Einzelergebnisse. Sowohl im Mädchen- als auch im Jungendoppel standen BVBB- Spieler*innen im Finale. Da sich Eva Stommels Stammpartnerin für dieses Wochenende eine Auszeit nahm und Sophie Lehmann Partnerin auch anderweitig beschäftigt war, pappten sich beide zusammen und gelangten bis ins Finale, wo sie etwas unglücklich agierend knapp in 3 Sätzen den Hamburgerinnen Salaria/ Dreessen unterlagen. Im Halbfinale hatten diese schon Meline Zeisig und Aurelia Wulandoku (LV Bayern) ebenfalls in drei Sätzen besiegen können. Überragend an diesem Wochenende der Kampfgeist und die Abwehrfähigkeiten von Miya- Melayn Salaria!
Mia Schloßer (SG Empor Brandenburger Tor) – nur im Doppel qualifiziert – schied hingegen mit ihrer Partnerin nach über weite Strecken guter Leistung in der ersten Runde gegen ein leistungsstärkeres Doppel aus.
Adi und Yuri – an Nr.2 gesetzt – erreichten nach problemlos das Finale , um dort sang- und klanglos gegen die Dauerrivalen Dang/ Euler (NRW) den Kürzeren zu ziehen. Hier fehlte es an fast allem: Teamgeist, Spielverständnis, Einsatzwillen. Rätselhaft, nachdem es in den vorherigen Spielen funktioniert hatte!
An dieser Stelle wieder ein bisschen Folklore:
Turnierergebnis unter: https://www.turnier.de/sport/draws.aspx?id=A6E02BE3-AC0E-4544-AADE-8C9D8A5BB404