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Irgendwo im Nirgendwo

Ein Bericht von der 3. DBV RLT U15/U17 in Messel
Geschrieben von Carla Strauß

Mit je 5 bis 6h Hin- und Rückreise war es wohl einer der längsten Wege die wir bis jetzt zurücklegten um zu einer Rangliste zu fahren. Selbst dann waren wir noch nicht am Turnierort, sondern ein Dorf weiter und glücklich, dass noch im Thüringer Bus 3 Plätze für die Fahrt zur Halle frei waren (großen Dank an dieser Stelle für die Hilfsbereitschaft). Trotzdem gut genächtigt und gut präpariert ging es Samstag in aller Frühe mit der Mixed Konkurrenz los.

Michelle Kanschik (BC Potsdam) war im Mixed noch hin und her gerissen zwischen dem Erkennen und Akzeptieren der Herausforderung in einer Altersklasse höher zu spielen. Dabei hat sie doch mit Jonathan Dresp (Horner TV) einen motivierten und sehr analytisch spielenden Mixed Partner an ihrer Seite. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, so hatten die zwei in ihren beiden Spielen durchaus sehr gute Ballwechsel und können, ist die Aufschlagsituation einmal überstanden, durchaus gut mithalten. Michelle und Jonathan können durch Übersicht im Übergang oft die Kontrolle im Ballwechsel behalten und so lange auch das höhere Tempo mitgehen. Allein der Zug zum Netz fehlt häufig.

Besser lief es bei Kian-Yu Oei (SV Berliner Brauereien). Noch deutlicher als auf der letzten Deutschen Rangliste hielt er es zusammen mit Thuc Phuong Nguyen (Horner TV) ganz wie Cäsar: sie kamen, sahen und siegten. Thuc war an diesem Wochenende am Netz fast unschlagbar. In der Abwehr waren beide eine Wand. Wenigen ist es gelungen einen Angriff gegen Kian-Yu und Thuc durchzubringen. Zu gut und entspannt stehen die beiden in der Abwehr und kontern ihre Gegner mit Köpfchen aus. Da sieht man gerne zu. Umso merkwürdiger, dass das Finale (!) in der hintersten Ecke ohne große Ankündigung der Turnierleitung einfach so, fast unbemerkt, ausgespielt werden musste – sehr schade.

Fast nahtlos ging es im Einzel weiter. Obwohl hier für Kian-Yu (in U17!) etwas mehr Berg und Tal fahren angesagt war, sind an diesem Wochenende auch Kian-Yus Fortschritte im Einzel deutlich geworden. Er bewegt sich gut, hat eine bessere Kondition und entwickelt mittlerweile variable Angriffsschläge. Im Zweitrundenspiel gegen Christian Dumper wartet Kian-Yu durch gutes Netzspiel auf und gibt es nicht her. Im anschließenden Viertelfinale gegen, den allzeitbekannten, Marvin Schmidt, setzt Kian-Yu immer noch sehr viel gut um. Scheitert im ersten Satz allerdings an einem Schiedsrichter mit Tomaten auf den Augen, dann aber auch an seinem Ärger darüber. Im zweiten Satz lief alles wie geschmiert. Netz klar, Abwehr klar, Angriff klar. Im dritten ging es dann wieder mehr über die Nerven, die diesmal bei Marvin den größeren Stahlanteil hatten. Immerhin, an diesem Wochenende war Kian-Yu der Einzige der Marvin einen Satz abnehmen konnte.

Leider ging es am Sonntag erstmal mit Ärger über sich selbst und örtliche Besonderheiten (Gegenwind im Netzbereich und Rückenwind an der Hallendecke) weiter. Gegen Leander Adam fand Kian-Yu nur im zweiten Satz zu seiner Spielstrategie. Im Spiel um Platz 8 ließ er Daniel Stratenko nur wenig Möglichkeiten um Punkte zu machen und darf mit seinem 7. Platz in der höheren Altersklasse zufrieden sein.

Auch Emily Marks (SC Siemensstadt), zum Einzel extra nachgereist, erwischte ein gutes Wochenende. Einzig auf dem Papier wurde es nicht belohnt. Die erste enge Partie gegen Svea Stempniak entschied Emily für sich. Im Viertelfinale lieferte Emily wieder einen harten Kampf gegen Tabea Tirschmann (Thüringen). Leider konnte Emily sich im dritten Satz nicht durchsetzen. In den Spielen um die Plätze 5-8 musste sich Emily zunächst der, an diesem Wochenende sehr gut aufspielenden, Antonia Schaller (Bayern) geschlagen geben. Auch hier zeigte Emily wieder ihren Kampfgeist und zwang ihre Gegnerin über die maximale Spiellänge. Anschließend sicherte Emily sich ohne großen Aufwand den 7. Platz. Eine sehr gute und kämpferische Leistung.

Andere Kämpfe musste Michelle im Einzel austragen. Ihre inneren Dämonen waren dieses Wochenende ihre hauptsächlichen Kontrahenten. Das erste Jahr in U15 ist mittlerweile weit vorangeschritten und das Bild schärft sich; es wird klar: einfach nur Hauen und Stechen reicht nicht mehr. Michelle entwickelt sich technisch immer weiter, schafft es dann aber häufig nicht, konstant ihre Fähigkeiten auch auf das Feld zu bringen. Dass dies kein Ding der Unmöglichkeit ist, zeigte sie mit einem souveränen Erstrundensieg. Auch im Viertelfinale nahm Michelle ihrer engen Konkurrentin Elina Sonnenschein (NRW) deutlich den ersten Satz ab. Nur um danach völlig den Glauben an sich zu verlieren. Auch in den Spielen um Platz 5 und 6 saß das kleine Teufelchen immer auf ihrer Schulter. Michelle kann mittlerweile hohen Druck auf ihre Gegnerinnen ausüben, muss aber auch lernen, Spielstrategien zu entwickeln und diese über einen längeren Zeitraum umzusetzen.

Was war sonst noch auffällig?

  • Die scheinbar recht zufällige Aktivität von Lüftungen in der Halle versprachen interessante Spielverläufe. Hatten sich die Spieler gerade an den Gegenwind gewöhnt, ist er auch schon wieder weg.

  • Die Wege beim Umsteigen auf der An- und Abreise sind für Kian-Yu schon fast länger als die Wege im Mixed 😉

Wir dürfen uns auf das Saisonfinale freuen, die Konkurrenz liegt nah aneinander und der Kampf um die vorderen Platzierungen dürfte eng werden.

Alle Ergebnisse gibt es hier: http://www.tournamentsoftware.com/sport/tournament.aspx?id=486B2486-D7A5-4EA3-9B13-CA7F4B4C7178