Sport, Spiel, Spannung: Gruppensysteme neigen dazu, höchst erstaunliche Ergebniskonstellationen hervorzurufen. So auch diesmal bei der Deutschen Rangliste im Jungeneinzel U 17. Voll fett beteiligt dabei: Jeremy Dessau (TSV Tempelhof-Mariendorf). Im ersten Gruppenspiel ein überraschender Sieg in drei Sätzen über den höher eingeschätzten Jarne Schlevoigt (NRW), unmittelbar darauffolgend eine unglückliche Niederlage mit 19:21 im dritten Satz gegen den an Nr.6 gesetzten Arnav Bhatia (Hessen). Damit rückte das Weiterkommen in die K.O.- Phase (Viertelfinale) erst einmal in weite Ferne, da sich hierfür nur der Gruppenerste qualifiziert. Jerry – höchst zufrieden mit seiner Performance – schaltete in den Freizeitmodus um, bestehend aus: Eis essen, Anton und Lucie vollquatschen und ähnlichem Krams. Im letzten Gruppenspiel dann die beiden Kontrahenten von Jerry gegeneinander. Erster Satz geht an Jarne, gewinnt er den zweiten Satz auch, ist Jarne Gruppensieger. Zweiter Satz geht mit 21:19 an Arnav, gewinnt er den dritten Satz, ist er Gruppensieger. Klappt aber nicht: Jarne gewinnt 22:20. Somit hatte jeder der Herren einen Dreisatzsieg und eine Dreisatzniederlage zu Buche stehen. Die einzelnen Punkte mussten ausgezählt werden und am Ende stand Jerry als der strahlende Sieger da. In der Endabrechnung lag er mit genau einem Punkt (+3 gegenüber +2 von Arnav) vorne. Lohn: Viertelfinale. Umschalten von Freizeitmodus zurück in den Turniermodus ! Zum Glück war genügend Zeit dazu, so dass er im Viertelfinale voll konzentriert den 1. Satz gewinnen konnte. Dann aber, wie vom SLZB- Training gewohnt der „Jeremy 16:30 h- Einbruch“, gingen bei ihm plötzlich die Lichter aus, Konzentration futsch, Fehlerquote schnellt in die Höhe, Spiel weg.
Trotz dieser Niederlage hat Jeremy in den letzten drei nationalen Turnieren bewiesen, dass er in seiner sportlichen Entwicklung einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Mittlerweile kann er, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist, mit der erweiterten deutschen Spitze in U 17 mithalten. Dieser Viertelfinaleinzug war sein bisher bestes Ergebnis auf nationaler Ebene.
Lucie Wagner (SG Empor Brandenburger Tor) mit Selbstvertrauen durch den Sieg im Damendoppel bzw. den 2. Platz im Mixed bei der eine Woche vorher gespielten B- Rangliste der Gruppe Mitte angereist, konnte an diesem Wochenende zwar nicht ihr bestes Badminton
präsentieren, war aber immerhin so gefestigt, dass es – erstmalig in ihrer Karriere – im Damendoppel U 19 mit Partnerin Sarah Molodet (TV Refrath) zum Finaleinzug reichte. Hier mussten beide die Überlegenheit von Xenia Kölmel (BadWürtt)/ Sarah Bergedick (NRW) anerkennen.
Im Mixed konnte Lucie ebenfalls ihre Erwartungen erfüllen. Mit Partner Thies Huth (Niedersachsen) gewann sie das Erstrundenspiel gegen die an Nr.3 Gesetzten, um dann im Viertelfinale gegen die späteren Finalisten doch recht eindeutig zu verlieren. Hier fehlte es insbesondere dem Partner mit zunehmender Spieldauer an Mut und Kampfgeist.
Auch mit dabei: Anton Groß (TSV Zehlendorf 88). Im Herreneinzel war allerdings von seiner sprichwörtlichen Klapperschlangengefährlichkeit nichts zu spüren, da er aufgrund seines enormen Trainingsrückstandes (Abitur, Erwerb der Fahrerlaubnis) in den letzten Monaten ein selten gesehener Gast beim Training war. Folgerichtig war die Fehlerquote für dieses Niveau viel zu hoch, und Anton verabschiedete sich somit schon nach dem ersten Spiel aus dem Turnier.
Bemerkenswertes am Rande:
Turnierergebnisse unter: www.turnier.de/sport/tournament.aspx?id=4BE5F0EC-15B0-4F28-B7C6-5654109BE040
Aktuelle Deutsche Rangliste unter: https://dbv.turnier.de/ranking/ranking.aspx?rid=238