Impression von der Ehrung in Gera. V.l.: Dietrich Heppner (Vizepräsident Leistungssport im DBV), Carla Strauß (Plat
Carla Strauß zur Trainerin des Jahres im Nachwuchsbereich gekürt
12. Februar 2018
Neue Mitgliedschaft im BVBB – Willkommen SV Preußen 90 Beeskow
19. Februar 2018
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Kian-Yu holt seinen 3. Titel – Bericht der Deutschen Meisterschaft in Gera

Bericht des Landestrainers Kay Witt von der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft 2018 vom 9.-11.2.2018 in Gera

Kian-Yu: Freud und Leid

Als erfolgreichster Spieler des BVBB kehrte Kian-Yu Oei (SV Berliner Brauereien) mit einem Titel und einer Vizemeisterschaft im Gepäck von der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft 2018 zurück. Hierbei konnte er seiner haushohen Favoritenrolle im Mixed U 15 mit Partnerin Thuc Nguyen (Hamburg) gerecht werden. Der Weg zum Titel glich einem Spaziergang. In keinem Satz gaben die beiden mehr als 14 Punkte ab. Auch im Einzel wurde Kian als Favorit gehandelt, startete er doch von Setzplatz 1. Ihm und den Trainern war jedoch schon vorher bewusst, dass ihm in dieser Disziplin gleichwertige Gegner gegenüberstanden. Und so war es denn auch: Im Halbfinale konnte er noch seinen zukünftigen Doppelpartner Malik Bourakkadi (LV NRW) bezwingen, im Endspiel aber wartete dann mit Kilian Mingzhe Maurer (LV Bayern) ein Gegner, der sich schon in der Vergangenheit auf Augenhöhe mit Kian die Bälle um die Ohren schlug. Kilian kam im Finale besser ins Spiel und gewann den ersten Satz. Im zweiten Satz streifte Kian seine Nervosität ab; die Bälle flogen mit mehr Qualität geschlagen immer häufiger ins gegnerische Feld. Kilian hatte nun Stress und so konnte Kian den zweiten Satz für sich entscheiden. Im dritten ging es dann bei Kian mit der Schlagsicherheit wieder in den Keller und kurz vor Schluss hatte ein Gegner beim Spielstand von 18:13 einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung. Kian aber kämpfte und feuerte sich selber hörbar in den Pausen zwischen den Ballwechseln an (eine neue Qualität bei ihm!) und kam Punkt für Punkt näher. Auf dem Coachingstuhl wurde ich zunehmend entspannter und dachte mir: Den holt er noch! Manchmal jedoch entscheiden Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg. Ein doofer Fehler bei 18:19 und ein zweiter vermeidbarer bei 19:20 führten dann zum Titelgewinn für den Bayern. Trotzdem hat Kian sich sehr gut verkauft und alles probiert, um das Spiel siegreich zu beenden. Gratulation!
Im Doppel startete er mit Partner Yannick Stommel (SV Berliner Brauereien) in der Altersklasse U 17. Auch hier war aufgrund der guten Ergebnisse in der vergangenen Saison und des daraus resultierenden Setzplatzes (Nr.3) eine Medaille drin. Leider scheiterten beide schon in der ersten Runde knapp an zwei starken, aber in Normalform sicherlich bezwingbaren, bayrischen Gegnern, die am Ende die Bronzemedaille einsacken konnten. Schade, da war mehr drin!

Dr.Jekyll und Mrs. Hyde (alias Michi K.): 2 Medaillen im Gepäck und trotzdem alles Mist?

Über den Auftritt unserer „erstjährigen“ Michi Kanschik (BC Potsdam) bei dieser Meisterschaft war die Badmintonwelt zweigeteilter Meinung. Alle fanden ihre Vorstellung gelungen, sie selber aber war gänzlich anderer Meinung. Klarer Fall von Wahrnehmungsstörung! Schon im Einzel gelang es ihr, gegen eine Gegnerin aus Bayern, die in den letzten Monaten enorme Fortschritte gemacht hat und sicherlich in Zukunft ganz vorne in ihrem Jahrgang mit dabei sein wird, das Spiel knapp in drei Sätzen zu gewinnen, wobei sie besonders am Ende Nervenstärke bewies. Gut bewegt, gut gekämpft – jedoch zwischen den Ballwechseln nur rumgejault.. Es ist ein Jammer! Im Viertelfinale war dann für Michi Schluss. Gegen die haushohe Favoritin und spätere Deutsche Meisterin Thuc Nguyen (die hatten wir schon in diesem Bericht…) gab’s eins auf die Mütze – auch hier wäre ein wenig mehr Gelassenheit von Seiten Michis von Vorteil gewesen.
Dafür aber im Mixed (ihre Paradedisziplin): Vom ersten Spiel an agierte sie dominant und erreichte mit ihrem Partner Jonathan Dresp (Hamburg) durch einen schönen Sieg über eine an Nr.4 gesetzte Paarung das Halbfinale. Dort wurden sie von Kian und Thuc (schon wieder..) aufgefressen. Ich behaupte aber mal, dass sie in dieser Verfassung das Endspiel erreicht hätten, wenn nicht ausgerechnet Kian und Thuc vorher ihren Weg gekreuzt hätten. Dritter Platz: Geil!
Im Doppel gab Michi für die Zuschauer kostengünstig und äußerst unterhaltsam eine griechische Tragödie zum besten: Es wurde gelitten, gestorben, verzweifelt die Haare gerauft, gegen Monster gekämpft (innere unsichtbare und äußere – im Halbfinale waren dies zwei nette Mädchen, die einfach nur Badminton spielen wollten) – großes Theater! Dabei war eigentlich alles gut. Ihre Partnerin Antonia Kuntz (TV Refrath) präsentierte sich stark verbessert, agierte ständig im Kampfmodus, man gewann das Viertelfinale gegen ein stärker eingeschätztes, an Nr. 4 gesetztes Doppel und bekam im Halbfinale ein sogenanntes Freispiel serviert. Gegen die an Nr.1 gesetzten und haushohen Favoriten Leonie Schindler/ Florentine Schöffski (Niedersachsen) ging es nur darum, Spaß zu haben, das Spiel zu genießen und möglichst viele Punkte zu ergattern. Dann jedoch nahm das Drama seinen Lauf: Gegen etwas indisponiert auftretende Gegnerinnen gewann man völlig überraschend den 1. Satz und führte an der Leistungsgrenze spielend im zweiten mit 20:19 – Matchball/ Finaleinzug! Auch hier machten wieder Kleinigkeiten der Hoffnung einen Strich durch die Rechnung. Die letzten 3 Punkte gingen an Niedersachsen und Michi war buchstäblich am Boden zerstört. Großes Lob an sie und den betreuenden Trainer, dass sie sich im dritten Satz auf die Spur bekommen hat und mit ihrer Partnerin weiterhin auf hohem Niveau gegenhalten konnte. Leider ging dieser Satz knapp mit 18:21 an die Konkurrenz. Trotzdem: Beste Saisonleistung unseres Doppels.
Der Lohn: Zwei Medaillen bei der DEM – Das Leben ist schön, Michi!

Brian: Ob er und die DEM jemals Freunde werden?

Im letzten Jahr durch eine zuvor erlittene Bänderverletzung am Fuß stark beeinträchtigt und somit nur bedingt dazu in der Lage gewesen, sein bestes Badminton zu spielen, kam Brian Holtschke (SG Empor Brandenburger Tor) in diesem Jahr eine Erkältungskrankheit dazwischen. Noch am Vortag der Meisterschaft wurde überlegt, ob es für ihn überhaupt Sinn macht, an den Start zu gehen. Augen zu und durch war Brians Antwort.
Jetzt im Nachgang kann ich feststellen: Was Brian an dem Wochenende geleistet hat, ist unglaublich. Es reichte zwar nicht für den Titel und auch nicht für die zwei angestrebten Medaillen, aber seine Performance: Höchster Respekt von meiner und auch von aller Anwesenden Seite.
Schon im ersten Spiel im Herreneinzel U 19 stand er kurz vor dem Aus. Gegen einen Gegner aus NRW musste er all seine Nervenstärke und sein Können aufwenden, um im dritten Satz schlecht spielend aber glücklich agierend mit 22:20 als Sieger vom Feld zu gehen. Im Viertelfinale dann ein äußerst unangenehmer Gegner: Chenyang Jiang, gegen den es in der Vergangenheit immer 50/50 Spiele gab. Brian beendete auch dieses Spiel siegreich und war danach „durch“. Beide Spiele hatten ihn mental und auch körperlich so viel Körner gekostet, dass es ihm in den anschließenden beiden Doppeln nicht mehr möglich war, volle Pulle zu geben. Und das war aber im letzten Spiel des Turniertages nötig, um gegen zwei bayrische Gegner das Viertelfinale zu gewinnen. In einem knappen Dreisatzspiel unterlag er mit Partner Malte Wagner (BC Luckau), der anschließend untröstlich war, zumal er nach zuletzt doch etwas schwächeren Vorstellungen ansteigende Form bewies und die Spiele mit hoher Leidenschaft und Energie bestritt. Kopf hoch, Malte – weitertrainieren – wird wieder!
Am nächsten Morgen beim Frühstück überlegten wir Trainer, wie wir Brian überhaupt in die Sporthalle – geschweige denn im Halbfinale aufs Feld – bekommen würden (Schubkarre?), da er kaum laufen konnte. Unser Physio Flo kümmerte sich noch einmal ausgiebig um ihn und dann ging es irgendwie doch..
Das Spiel startete wie immer: Dauerkonkurrent und Turnierfavorit Lukas Resch (BC Bonn-Beuel) dominierte und Brian hoppelte hinterher. Erster Satz: Klare Angelegenheit für Lukas. Im Laufe des Satzes aber kam Brian immer besser ins Spiel, hoppeln wurde zu laufen und traurig gucken zu einem mit einem Messer im Rücken (bzw. in den Beinen) gehe ich noch lange nicht vom Feld. Wichtig für Brian war es, dass er nach haushohem Rückstand die letzten 5 Minuten des Satzes Punkt für Punkt machte und trotz des erlittenen Satzverlustes, daraus Mut für den zweiten Satz schöpfen konnte. In diesem wurde Lukas von Minute zu Minute unsicherer (warum auch immer…) und Brian gewann klar mit 21:12. Der dritte Satz entwickelte sich zu einem Spektakel. Unglaublich, was Brian an Bällen ausbuddelte und mit welcher Präzision er im Netzbereich agierte. Lukas hingegen setzte Brian immer wieder mit Angriffsschlägen (was für Winkel der spielen kann!) unter Druck und konnte hier punkten. Ab 19:19 ging es dann mit den Beiden „durch“: Jeder Ballwechsel: Alles oder nichts! Höchstes Risiko!
..und zum ersten Mal seit U 13 mit dem besseren Ende für Brian: 25:23 Sieg und Finaleinzug!
Das fand leider schon eine Stunde später statt. Dazwischen gab es für Brian noch ein zwanzigminütiges Herumstehen bei der Präsentation aller Endspielteilnehmer der DEM – wahrlich keine gute Voraussetzung für eine auch nur rudimentäre Regeneration. Und so kam es, wie es zu erwarten war. Dem hohen Spieltempo seines fitten und ausgeruhten Finalgegners Felix Hammes (Rheinhessen-Pfalz) konnte Brian nichts mehr entgegensetzen und musste sich letztendlich mit dem 2. Platz begnügen. Wenn mir jemand vor Beginn der Meisterschaft prophezeit hätte, dass Brian ins Endspiel kommt, dann hätte ich ihn wahrscheinlich ausgelacht. Beeindruckendste Leistung des Wochenendes!

Kai Sumida: Unglückswurm des Wochenendes

Bis Freitagnachmittag war für Kai Sumida (SG Empor Brandenburger Tor) die Welt noch in Ordnung. Mit Partnerin Henriette „Henny“ Leber (ebenfalls EBT) gewann er nach guter Leistung sein Erstrundenmixed, um eine Runde später gegen ein gesetztes Paar auszuscheiden. Hier war jedoch schon „der Wurm drin“, und dieser überfiel dann Kai heftig: Plötzliches Fieber und „aus die Maus“. Kai verbrachte den Rest der Meisterschaft im Hotelbett und bekam somit in seinem letzten Jugendjahr nicht die Möglichkeit, mit seinem Partner Lars Munaf (Berliner SC) um eine Medaille mitzuspielen. Eine realistische Chance (man war schließlich auf Platz 5 gesetzt) war vorhanden, wäre man doch im Viertelfinale gegen die Brian/Malte- Bezwinger angetreten. Schade, schade – auch für Lars! Kopf hoch, Jungs…

Und sonst so? Licht und Schatten bei den BVBB-Teilnehmer/innen

Mit überzeugenden Leistungen glänzten im Herreneinzel U 19 Camilo Borst (SG EBT), der sein Erstrundenspiel gegen einen stärker eingeschätzten Spieler gewann und auch im zweiten Spiel gegen einen gesetzten Spieler lange Zeit mithalten konnte und Alexander Marinkovic (SV ProSport24), der sich im Herrendoppel U 19 trotz Niederlage spielerisch stark verbessert zeigte und insbesondere mit viel geringerer Fehlerquote als sonst agierte. Anton Groß (TSV Zehlendorf 88), zum ersten Mal qualifiziert für die nationale Ebene, machte seine Sache zur Zufriedenheit der Trainer ebenfalls gut. Im Mixed mit Lucie Wagner (SG EBT) gab es einen schönen Erstrundensieg und auch im zweiten Spiel war ein Weiterkommen möglich. Die äußerst knappe Dreisatzniederlage war vielleicht doch der fehlenden Coolness/ Erfahrung geschuldet. Im Einzel dieselbe Situation: Gut gespielt, ebenbürtig mit dem Gegner, aber die letzten Ballwechsel im 3. Satz etwas zu wuschig und schon ist das Ding mit 19:21 verloren.
Nicht ihr wahres Leistungsvermögen konnten Emely Weissenborn (BV Tröbitz) und Emily Marks (SC Siemensstadt) im Mädcheneinzel U 15 zeigen. Gegen zwei leistungsschwächer eingeschätzte Gegnerinnen gab es jeweils eine Erstrundenniederlage. Auch Anton Riha (SV Berliner Brauereien) hatte sich das Auftreten im Jungendoppel U 17 sicherlich anders vorgestellt. Immerhin an Nr.2 gesetzt gab es für ihn und seinen Partner Fabian Bebernitz (Mecklenburg-Vorpommern) eine völlig unerwartete Erstrundenniederlage, in der beide nicht auch nur annährend an ihr wahres Leistungsvermögen herankommen konnten. Bei „Wundertüte“ Lucie Wagner lief es auch nicht rund. Im Mixed wirkte sie gehemmt und im Einzel traf sie gleich auf die Geheimfavoritin des Turniers. Phasenweise gelang es ihr, auf hohem Niveau mitzuhalten, aber die Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels sind bei Lucie weiterhin deutlich sichtbar. Auf der nationalen Ebene werden längere „Schwächelphasen“ grundsätzlich bestraft und führen unweigerlich zum Spielverlust (das gilt natürlich für alle). Tomke Hartmann (BC Potsdam) erreichte mit ihrer Partnerin Annika Borchard (Niedersachsen) zwar das Viertelfinale im Mädchendoppel U17. Hier zeigte sich gegen die späteren Deutschen Meisterinnen, dass beide meilenweit von der nationale Spitze entfernt sind. Böse Niederlage – auweia!
Henny tobte in U 19 wie immer in allen 3 Disziplinen übers Feld, erreichte mit Hanna Moses (Niedersachsen) sogar das Viertelfinale und zog sich hier gegen die an Nr.2 Gesetzten achtbar aus der Affaire.

Zwei Medallien mehr wären schön und möglich gewesen

Fazit: 5 Medaillen für den BVBB. Zwei mehr wären schön und möglich gewesen. Andererseits haben mehrere Akteure des BVBB zum nationalen Saisonhöhepunkt gute bis sehr gute Leistungen abgerufen.

Highlights aus BVBB-Sicht:

  1. Das Halbfinale im Herreneinzel U 19 und die dort gezeigte Brian-Performance.
  2. Ehrung von Carla Strauss als Trainerin des Jahres. Unsere anwesenden Präsidiumsmitglieder konnten nur mühsam Tränen der Rührung und des Stolzes unterdrücken. Carla freute sich und Kay war gnurtschelig, dass er nicht Trainer/in des Jahres geworden ist (Hier zum Bericht). Muss er durch.. soll sich nicht so haben! Dafür war er stolz wie Bolle, als er Das Schild in Empfang nehmen durfte – auch nicht schlecht (Hier zum Bericht)! Nun wiederum war Carla gnurtschelig, weil sie gerne auch das Schild gehabt hätte…Kriegt sie aber nich, ätsch!

Zu guter Letzt vielen Dank an das Trainerteam Carla Strauss, Basti Zimmermann und Andreas Kämmer, das auch in diesem Jahr mit Gelassenheit und Kompetenz unserem Team die größtmögliche Unterstützung gab. Besonderer Dank geht an Florian Baake, unserem Medizinmann und Automarkenspezialist (Insider!).

Die einzelnen Spielergebnisse sind zu finden unter: https://www.turnier.de/sport/events.aspx?id=077431A1-D0AE-40F9-A9C0-718152E84D99

Kay Witt

Nachtrag am 15.02.2018: Hier gibt es noch ein TV Bericht vom MDR

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