Ohne Autopilot in Paderborn – Ein Bericht von zur 3. Deutschen RLT U15 & U17

Im raumschiffartigen Gefährt ging es für die Berlin Crew zur 3. Deutschen Rangliste in U15 & U17 nach Paderborn. Vom letzten Wochenende sind immer noch die etwas längeren Streifzüge auf der Suche nach Nahrung im scheinbar völlig ausgebuchten Paderborn hängen geblieben. Zumindest wurde das Abendessen dann von belustigenden Mikrowellenpings untermalt.

Samstag durfte Kian-Yu Oei (SV Berliner Brauereien) zusammen mit seiner Partnerin Thuc Phuong Nguyen (Hamburg) sich im Mixed U17 aufwärmen. Beide schienen erst im zweiten Satz wirklich wach zu werden und verpassten damit den Erstrundensieg in der höheren Altersklasse. Danach etwas souveräner und kontrollierter spielend, sicherten sie sich schlussendlich den 10. Platz.

Im Einzel sollte für Kian-Yu mit seinem eingebauten Autopiloten eigentlich alles gut werden. Doch der stotterte schon etwas in der ersten Runde, sprang aber rechtzeitig wieder an. Im Viertelfinale war dann alles repariert, bis auf den Schiedsrichter, der in den spannendsten Momenten für Verwirrung (oder Verärgerung?) sorgte und Kian-Yu aus seiner sonst so sicheren Balance brachte. So fand er sich in den Spielen um Platz 5-8 wieder, in denen er, wieder auf der Strecke seiend, Marvin Schmidt (Niedersachsen) und Holger Herbst (Sachsenanhalt) sicher hinter sich ließ.

Zeitgleich zu Kian-Yu durfte auch der Rest der Berliner ran. Zuerst Paul Müller (SV Berliner Brauereien) im U15 Einzel. Paul, an dem morgen als sehr kurzfristiger Nachrücker nachgereist, hatte seine Beine allerdings im Auto vergessen und verlor sein erstes Spiel denkbar knapp. Erst im letzten Spiel war Paul endlich wieder ganz. Trotz der fehlenden Beine konnte Paul in allen Spielen sehr gut mithalten. Nicht auszudenken, was mit Beinen passiert wäre.

Besser lief es am gesamten Wochenende für Yannick Stommel (SV Berliner Brauereien). Er zeigte, dass er auch im Erstrundenspiel mal richtig gut sein kann. Konsequent spielte er seinem Gegner immer ein paar Zentimeterchen aus dessen Comfortzone heraus und machte sich so die Schwächen seines Gegners sehr gut zu Eigen. Gegen den an 5. Gesetzten Stefan Grün (Bayern) hat Yannick immer noch sein Können gezeigt und ließ nie den Kopf hängen, auch wenn er immer ein klein wenig hinten dran war. Mit seinem letzten Spiel Sonntag kann Yannick ebenso zufrieden sein. Im ersten Satz locker gegen Aaron Sonnenschein (NRW) aufspielend, konnte ihm so den ersten Satz abnehmen. Diese Lockerheit fehlte leider in den zwei folgenden Sätzen, so dass Platz 13 – 16 trotzdem ein zufrieden stellendes Ergebnis ist.

Nicht ganz so locker und flockig gestaltete sich das Wochenende für Lucie Wagner (EBT Berlin). Lucie, die ihren Gegnerinnen ein hohes Tempo locker aufdrücken kann, fehlte es dieses Wochenende an Präzision. Sicher gewonnene Ballwechsel wurde neben der Linie beendet, leider zu oft auf der falschen Seite. In vielen Passagen ihrer Spiele dominierend aufspielend, konnte Lucie ihr Können aber nicht über den gesamten Zeitraum des Turniers abrufen und muss sich so mit einem 6. Platz zufriedengeben.

Carla Strauß